ownCloud vs. Nextcloud: Die beiden Cloud-Lösungen im direkten Vergleich

Insbesondere bei sensiblen Daten stellt sich immer wieder die Frage, wie es um die Sicherheit der abgelegten Dateien bestellt ist. Wer aus diesem Grund seinen eigenen Cloud-Dienst hosten möchte, hat mit ownCloud und dem Ableger Nextcloud funktionsstarke Lösungen parat.

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Übersicht: ownCloud vs. Nextcloud

ownCloud Nextcloud
Website owncloud.com nextcloud.com
Entwickler ownCloud GmbH Nextcloud GmbH
Veröffentlichungsjahr 2010 2016
Lizenz Open Source / proprietär Open Source
Clients für Cloud-Zugang Windows, macOS, Linux, iOS, Android Windows, macOS, Linux, iOS, Android
Kostenpflichtige Features
Hosting in Eigenregie möglich

Alle Daten und Angaben haben den Stand vom Februar 2024.

ownCloud vs. Nextcloud: Vergleich der Open-Source-Clouds

Am 2. Juni 2016 verließ Frank Karlitschek, seines Zeichens Gründer von ownCloud, gemeinsam mit einem Großteil der Entwicklerschaft das finanziell schwächelnde ownCloud-Projekt. Das neu formierte Team veröffentlichte noch im selben Jahr eine eigene Cloud-Lösung, deren Fokus stärker auf Collaboration liegen sollte, unter dem Namen Nextcloud. Zu diesem Zweck wurde die Software in den vergangenen Jahren kontinuierlich erweitert – heute zählt die Plattform zu den beliebtesten selbst gehosteten Kollaborationslösungen weltweit.

Auch das Thema Lizenzierung hat eine entscheidende Rolle bei der Trennung gespielt. Dieser Streitpunkt wird im Hauptunterscheidungsmerkmal beider Open-Source-Clouds deutlich: Während ownCloud-User einige Features mittlerweile ausschließlich in der kommerziell lizenzierten Enterprise-Edition nutzen können, sind sämtliche Nextcloud-Komponenten unter der freien AGPLv3-Lizenz verfügbar. In welcher Hinsicht sich die beiden Cloud-Anwendungen außerdem unterscheiden und welche Features sie im Allgemeinen auszeichnen, betrachten wir im Folgenden.

ownCloud

ownCloud: Vorteile ownCloud: Nachteile
✓ Desktop-Clients und mobile Apps für alle gängigen Plattformen verfügbar ✗ Updates erscheinen sehr unregelmäßig
✓ Minimale Systemvoraussetzungen (Hard- und Software) ✗ Erfolgsbilanz in puncto Sicherheit ist ausbaufähig (langsame Fehlerbehebung und Schwachstellen-Offenlegung)
✓ Dank modularem Aufbau hochgradig erweiterbar (diverse Zusatz-Apps im eigenen Marketplace verfügbar) ✗ Performance-Probleme bei vielen, kleinen Dateien

Das ownCloud-Projekt wurde 2010 von Frank Karlitschek ins Leben gerufen. Es sollte Nutzenden eine freie Alternative zu kommerziellen Cloud-Diensten bieten. Der aus Deutschland stammende Software-Entwickler war zuvor in erster Linie als Mitglied der KDE-Community tätig, die sich der Entwicklung freier Software verschrieben hat. Das Herzstück von ownCloud ist die Server-Anwendung ownCloud Infinite Scale, die auf jedem beliebigen Server oder Webspace installierbar ist.

Hinsichtlich zusätzlich benötigter Software machen die Hersteller für die aktuelle ownCloud-Version folgende Vorgaben:

ownCloud: Systemanforderungen
Betriebssystem Ubuntu 20.04 und 22.04, Debian 10, SUSE Linux Enterprise Server 12 (SP 4/5) und 15, Red Hat Enterprise Linux 7 und 8, openSUSE Leap 15.2
Datenbank MySQL 8+, MariaDB 10.2+, Oracle 11 und 12, PostgreSQL 9 bis 14, SQLite (nicht für Produktion!)
Webserver Apache 2.4 (mit prefork-MPM-Modul und mod_php)
Skriptsprache PHP 7.4+

Ist der ownCloud-Server installiert und eingerichtet – im Digital Guide gibt es eine Anleitung, wie Sie ownCloud auf dem Raspberry Pi einrichten –, können Dateien mithilfe des Desktop-Clients auf diesen hochgeladen werden. Zusätzlich zu kostenfreien Clients für macOS, Windows und Linux gibt es mobile Apps für Android und iOS, die im Google Play Store und Apple App Store zum Download bereitstehen. Mithilfe dieser Anwendungen erstellen Sie eigenes lokales Verzeichnis, das sich anschließend jederzeit und von überall aus mit dem Cloud-Server synchronisieren lässt (vorausgesetzt, es besteht eine Internetverbindung). Dank Filesharing-Feature können Sie Dateien außerdem mit anderen Usern (bei Bedarf passwortgeschützt) teilen, sodass diese ebenfalls darauf zugreifen können.

ownCloud: Windows-Client
Das Interface des ownCloud-Clients gibt jederzeit darüber Auskunft, welche Dateien bereits synchronisiert sind und welche nicht.

Für Unternehmen bietet das ownCloud-Team wahlweise professionellen, kostenpflichtigen Support, wobei zwei verschiedene Abonnement-Modelle zur Verfügung stehen (Stand: Februar 2024): Die Standard Subscription enthält E-Mail-Support an Werktagen und kostet monatlich 5 € pro User (ab 25 Personen). Mit steigender Nutzerzahl verringert sich auch der Preis. Dieses Support-Modell ist an die standardmäßige, freie AGPLv3-Lizenz gekoppelt, sodass alle Anpassungen an der Cloud-Software auch mit der Community geteilt werden. Mit der kostenintensiveren Enterprise Subscription, die bei monatlichen 12 € pro User (ab 25 Personen) startet und mit der ownCloud Commercial Licenseverknüpft ist, erhalten Firmen nicht nur globalen E-Mail- und Telefon-Support sondern auch Zugriff auf eine Reihe exklusiver Enterprise-Features.

ownCloud bietet diverse Funktionen, die die Usability der Cloud-Plattform optimieren. Hier eine Übersicht:

ownCloud: Features
Aktivitäten-Stream Der Aktivitäten-Stream bietet einen Überblick über sämtliche Aktionen der Cloud-User. Wird eine Datei hochgeladen, bearbeitet, gelöscht oder geteilt, wird dies in diesem Ereignisprotokoll automatisch verzeichnet.
Gruppen- und Rechtemanagement Erstellen Sie Gruppen, um die Freigabe von Dateien für einen bestimmten User-Kreis zu vereinfachen. Zusätzlich lässt sich der Zugriff auf geteilte Inhalte selektiv beschränken (Löschen, Ändern, Erstellen, Teilen).
Unbegrenzte Dateigröße Die Onlinespeicher-Software erlaubt es, Dateien jeder Größe zu speichern und zu teilen. ownCloud unterstützt theoretisch Dateien mit einer Größen von bis zu 8 Exabyte.
Gemeinsames Arbeiten an Office-Dokumenten Dank Integrationen von Office-Suites wie Collabora Online oder OnlyOffice für ownCloud (erfordert Enterprise oder ownCloud SaaS) lassen sich Office-Dokumente im Team direkt über das Web-Frontend des Cloud-Speicher-Dienstes bearbeiten.
Versionierung und Sperrung von Dateien Um Komplikationen beim Zugriff auf die gespeicherten Dateien zu verhindern, lassen sich diese jederzeit sperren. Zusätzlich sorgt ownCloud für eine Versionierung der Dateien, sodass frühere Versionen jederzeit wiederhergestellt werden können.
Impersonation Admins können sich bei entsprechender Konfiguration des Cloud-Speichers als jeglicher User anmelden, um beispielsweise bei technischen Problemen zu helfen.
Hinweis

Hinzu kommen Funktionen, die über Apps aus dem ownCloud Marketplace hinzugefügt werden können.

Komplettiert wird das ownCloud-Paket durch verschiedene Sicherheitsfeatures, wobei auch hier kleinere Unterschiede zwischen der klassischen, freien Variante und der Enterprise-Edition bestehen:

ownCloud Standard ownCloud Enterprise
Serverseitige Verschlüsselung (AES-256)
Zwei-Faktor-Authentifizierung
SAML/SSO-Authentifizierung
Virenscanner (ClamAV)
Ransomeware-Schutz
Datei-Firewall
Passwort-Regeln
Audit-Logs
Tipp

Wenn Sie sich unsicher sind, ob Sie die Enterprise-Features für die eigene Cloud benötigen, können Sie diese zunächst 30 Tage lang testen. Dazu müssen Sie die Testversion lediglich per Kontaktformular anfordern. Der Download-Link wird anschließend zeitnah per E-Mail übermittelt.

Nextcloud

Nextcloud: Vorteile Nextcloud: Nachteile
✓ Design der Oberfläche lässt sich jederzeit und unkompliziert an die eigenen Vorstellungen anpassen ✗ Im KMU-Bereich nur mit externem Hosting-Dienstleister zu empfehlen
✓ Standardmäßig aktivierter Brute-Force-Schutz und diverse andere Sicherheits-Features ✗ Nicht alle der verfügbaren Zusatz-Apps sind so hochwertig wie die Cloud-Lösung selbst
✓ Bietet neben Filesharing verschiedene weitere Collaboration-Features wie Audio- und Video-Unterhaltung ✗ Performance-Probleme bei vielen kleinen Dateien

Als Nextcloud 2016 zum ersten Mal als eigenständige Abspaltung von ownCloud veröffentlicht wurde, handelte es sich im Grunde genommen um die Open-Source-Edition der damaligen ownCloud-Version, der man lediglich ein neues Designverpasst hatte. Seitdem hat die Nextcloud GmbH, der sich neben Karlitschek auch andere Ehemalige des ownCloud-Projekts angeschlossen haben, die Umgestaltung der Software allerdings im Eiltempo vorangetrieben.

Die elementare Anwendung heißt Nextcloud Server und kann auf nahezu allen Webspaces und Servern installiert werden. Das Entwicklerteam empfiehlt für einen stabilen Betrieb der Cloud mindestens 512 MB Arbeitsspeicher. Auch in Sachen Software-Voraussetzungen unterscheidet sich Nextcloud nicht wesentlich von seinem Vorgänger:

Nextcloud: Systemanforderungen
Betriebssystem Ubuntu 20.04 und 22.04, Debian 12, SUSE Linux Enterprise Server 15, Red Hat Enterprise Linux 8 und 9, CentOS Stream, Open SUSE Leap 15.5
Datenbank MySQL 8.0+, MariaDB 10.3+, Oracle 11g, PostgreSQL 12+, SQLite (nur für Testing und minimalistische Instanzen empfohlen)
Webserver Apache 2.4 (mod_php, php-fpm), NGINX (mit PHP-FPM-Modul)
Skriptsprache PHP 8.0+

Für den Upload von Dateien auf den fertig eingerichteten Nextcloud-Server stehen Desktop-Clients für alle gängigen Betriebssysteme zur Verfügung. Windows- und macOS-User finden die notwendigen Installationsdateien auf der Homepage des Open-Source-Programms, Linux-User (openSUSE, Arch Linux, Fedora, Ubuntu, Debian) sollten diese in der Paketverwaltung ihrer Distribution vorfinden. Für den Zugriff von mobilen Geräten stehen kostenfreie Apps für Android und iOS zur Verfügung. Die Clients ermöglichen es, einen oder mehrere lokale Ordner mit dem Server zu synchronisieren. Dank Dateimanager und Filesharing-Feature können alle gespeicherten Dateien leicht überblickt und mit anderen Personen in der Cloud bzw. über öffentliche Links geteilt werden.

Screenshot von der Nextcloud-Website
Screenshot von der Nextcloud-Website; Quelle: https://nextcloud.com/de/

Da eine kommerzielle Lizenz nicht zur Philosophie des Entwicklerteams passt, laufen sämtliche Nextcloud-Komponenten ausnahmslos unter der freien GNU-AGPLv3-Lizenz. Kostenpflichtige Enterprise-Pakete (ab 100 Nutzenden) mit Leistungen wie Profi-Support, Kollaborations-Tools und verschiedenen Integrationen hat die Nextcloud GmbH allerdings ebenfalls im Portfolio, wobei gleich zwischen vier verschiedenen Preismodellen gewählt werden kann:

  • Basic: Das Basic-Paket, das jährlich ab 37,49 € pro User kostet, beinhaltet – zusätzlich zum Support via E-Mail (innerhalb von 72 Stunden) und Zugang zum Nextcloud Wissensportal – Langzeitsupport für ein Jahr.
  • Standard: Branding, Installationsüberprüfung, Telefon-Support zu den offiziellen Geschäftszeiten sowie einen einjährigen Langzeitsupport erhält man im Standard-Abonnement jährlich ab 67,89 € pro User.
  • Premium: Wer zum Premium-Plan greift, zahlt jährlich 99,99 € pro User und erhält im Gegenzug Planungssicherheit für 5+ Jahre, Telefon- und Mail-Support (erweiterte Geschäftszeiten) und – sofern benötigt – Unterstützung bei der Skalierung des Cloud-Speichers.
  • Ultimate: Im Ultimate-Paket, das ab 195 € pro User im Jahr kostet, erhalten Sie Zugriff auf das komplette Feature-Paket von Nextcloud – von 24/7-Support über die Integration professioneller Tools bis hin zu einer SIP-Bridge, die Nextcloud Talk für professionelle IP-Telefonie mit einem SIP-Provider verbindet.
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Auch Nextcloud ist nicht einfach nur auf den Up- und Download von Dateien beschränkt, sondern mit verschiedenen Features ausgestattet, die sowohl einfachen Usern als auch organisierenden Administratorinnen und Administratoren zusätzliche Möglichkeiten eröffnen und die Dateispeicherung vereinfachen:

Nextloud: Features
Workflow-Management Workflow-Features wie eine Dateizugriffskontrolle oder eine automatische Dateierfassung helfen Admins dabei, die Kontrolle zu behalten. Auf Basis eines leicht konfigurierbaren Regelwerks können beispielsweise bestimmte Aktionen für eine festgelegte Nutzergruppe gesperrt werden.
Server-Monitoring Nextcloud liefert einen Überblick über die Nutzeraktivitäten und informiert z. B. über vorgenommene Änderungen oder den Download freigegebener Dateien. Das Monitoring-Modul gibt zudem Informationen zur Performance und Stabilität des eigenen Cloud-Servers.
Integrierte Office-Lösungen Nextcloud Hub hat nativ Tools für das Echtzeit-Dokumentenmanagement integriert. Mit beliebten Lösungen wie Collabora Online oder OnlyOffice können Sie gemeinsam mit anderen Personen an Office-Dokumenten (LibreOffice/Microsoft Office) arbeiten.
Branding & Theming Mithilfe der Theming-App lässt sich das Aussehen der eigenen Cloud modifizieren. Ohne Zusatzkosten können das eigene Logo eingebaut, ein anderes Hintergrundbild gewählt und Name und Slogan verändert werden.
Volltextsuche In Kombination mit dem Indexierungs-Dienst Apache Solr oder Elasticsearch können Sie eine Volltextsuche für den Cloud-Speicher einrichten. Solr erfasst dabei u. a. Text-, PDF-, Bilder- und Audiodateien sowie Office-Dokumente (Microsoft Office und LibreOffice).
Collaboration Workspaces geben Nextcloud-Nutzenden die Möglichkeit, Ordner mit Notizen, To-do-Listen und anderem Kontext zu bestücken. Andere User können diese Informationen wiederum in Echtzeit bearbeiten oder beispielsweise als erledigt markieren. Zudem informiert das Dashboard über den Status anderer Nutzer: Sind diese online oder offline? Haben sie eine Datei geöffnet oder geben sie gerade eine Antwort auf einen hinterlassenen Kommentar?
All-in-One-Installation Um Installationen für kleine und mittlere Unternehmen zu vereinfachen, gibt es Nextcloud als All-in-One-Docker- oder VM-Image. Auch die direkte Installation in verschiedene Cloud-Umgebungen wie Azure und AWS ist möglich.

Dank des modularen Aufbaus liegt eine der Stärken der Cloud-Plattform in ihrer hochgradigen Erweiterbarkeit: Über die Nextcloud-Apps lassen sich die verschiedensten Funktionen aus Bereichen wie „Integration“, „Multimedia“, Büro & Text“ oder „Authentifizierung & Autorisierung“ hinzufügen. Alle offiziell unterstützten Erweiterungen listet Nextcloud im eigenen App Store auf. Dort finden Sie nicht nur Dokumentationen und Download-Links für die über 200 verfügbaren Erweiterungen, sondern auch einen Guide für die Modul-Programmierung.

Mindestens ebenso wichtig wie ein großes Arsenal an Features ist die Sicherheit der Daten, die mithilfe der Software in den „Privat“-Clouds gespeichert werden. Deshalb gibt Nextcloud den Betreibenden wirkungsvolle Werkzeuge an die Hand, die für einen bestmöglichen Schutzsorgen sollen:

Nextcloud: Sicherheit & Schutz
Serverseitige Verschlüsselung (AES-256) Zusätzlich zum standardmäßigen Datentransfer über SSL/TLS können sämtliche Informationen auf dem Server verschlüsselt werden.
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung Nextcloud ermöglicht die Speicherung und den Austausch von Dateien/Ordnern mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.
Brute-Force-Schutz Per Standard-Einstellung bietet Nextcloud Schutz vor Brute-Force-Angriffen.
Content Security Policy 3.0 Das Web-Interface der Open-Source-Cloud kann dank Content Security Policy 3.0 (CSP) abgesichert werden.
Zwei-Faktor-Authentifizierung Über die Kommandozeile können Administrierende die Zwei-Faktor-Authentifizierung für Nutzende aktivieren bzw. deaktivieren.
SAML/SSO-Authentifizierung Nextcloud unterstützt die Markup-Sprache SAML und den Single-Sign-on (Einmalanmeldung).
Passwort-Regeln Admins haben die Möglichkeit, Richtlinien für die Erstellung von Passwörtern (Login, Dateifreigabe) zu erstellen.

Um Nextcloud zu testen, muss man die Cloud-Software nicht herunterladen und installieren. Auf der Homepage können Sie ihre eigene Nextcloud-Demo-Instanz erzeugen und die Cloud-Anwendung 60 Minuten lang ausprobieren.

Die wichtigsten Unterschiede zwischen ownCloud und Nextcloud

Nextcloud ist in puncto Collaboration wesentlich ambitionierter als ownCloud konzipiert. Seit dem Release 2016 hat sich die einstige Abspaltung von einer einfachen Synchronisierungs- und Sharing-Lösung für Dateien zu einer erstklassigen Alternative zu Cloud-Suites wie Microsoft 365 entwickelt. Die Unterschiede in Sachen Dateispeicherung und Filesharing sind derweil nur gering.

Wichtige Unterscheidungsmerkmale fallen erst bei der Betrachtung der Zusatz- und Sicherheitsfeatures auf: Einerseits sorgt dieLizenzpolitik von ownCloud dafür, dass gewisse Komponenten wie die Volltextsuche, Workflow-Management oder Branding nur für die zahlende Enterprise-Kundschaft verfügbar sind. Nextcloud-User haben derartige Einschränkungen nicht, da lediglich Support und Update-Service extra kosten.

Mit Features wie integriertem Echtzeit-Dokumentenmanagement oder Audio- und Videotelefonie hat Nextcloud den Vorgänger in Sachen Funktionsumfang ebenso schnell überflügelt wie in Sachen Sicherheit: Automatisch eingerichteter Brute-Force-Schutz, leicht einrichtbare Zwei-Faktor-Authentifizierung oder serverseitige Dateiverschlüsselung sind nur einige der standardmäßigen Nextcloud-Sicherheitsfeatures.

Nextcloud-Lösungen von IONOS

Als Partner von Nextcloud spielt die Cloud-Collaboration-Software auch bei IONOS eine große Rolle: So erhalten Selbstständige, kleine und mittelständische Unternehmen mit der Nextcloud-App die passende Lösung, um die Anwendung direkt auf dem gemieteten Server zu installieren und für die eigenen Zwecke zu nutzen. Als Nutzerin oder Nutzer profitieren Sie dabei nicht nur von dem passenden Hardware- und Software-Grundgerüst und einer vereinfachten Installation und Einrichtung, sondern bleiben dank IONOS immer auch auf dem neuesten (Sicherheits-)Stand.

Wenn Sie einen eigenen Server mit Nextcloud-Cloud realisieren wollen, können Sie mit Managed Nextcloud Hosting von IONOS außerdem auf eine Lösung zurückgreifen, die besonders bequem ist: Sie erhalten nicht nur ein passendes Hardware-Konstrukt, sondern profitieren auch von einer unkomplizierten „Ein-Klick“-Installation der Nextcloud-Software!

Für größere Unternehmen (ab 50 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen) steht mit Nextcloud Hub von IONOS ebenfalls das passende Angebot bereit: Interessenten können sich für diesen Service registrieren, um die Collaboration-Features der Open-Source-Anwendung im großen Stil in der eigenen Firma zu implementieren – ohne Begrenzungen in Sachen Speicherplatz und Nutzerzahl. IONOS hostet Ihre Nextcloud-Anwendungen dabei unter strengsten EU-Sicherheits- und Datenschutzbestimmungen, zu 100 Prozent DSGVO-konform und mit maximalem Schutz vor unbefugtem Zugriff von außen.

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ownCloud vs. Nextcloud: Die beiden Cloud-Collaboration-Tools im direkten Vergleich

Wer in der heutigen Zeit Herr über sein persönliches oder geschäftliches Dateien-Arsenal aus Dokumenten, Bildern, Musik und Videos werden möchte, greift dazu immer häufiger auf die Möglichkeiten einer Cloud-Collaboration-Lösung zurück. Dienste wie Microsoft 365 oder Google Workspace stellen dank dauerhafter und geräteübergreifender Erreichbarkeit über das Internet eine attraktive und praktische Alternative zur lokalen Speicherung und Verwaltung auf dem eigenen Computer, Tablet oder Smartphone dar. Insbesondere bei sensiblen Daten stellt sich dabei jedoch immer auch die Frage, wie es um die Sicherheit der abgelegten Dateien bestellt ist.

Wer die Vorteile der Cloud genießen und zudem die vollständige Kontrolle über sämtliche Daten behalten möchte, sollte daher in Erwägung ziehen, seinen eigenen Cloud-Dienst zu hosten und zu verwalten. Die notwendige Software findet man bereits im Open-Source-Sektor: Vor allem die Anwendung ownCloud und deren Ableger Nextcloud haben sich hierbei in der jüngeren Vergangenheit ihren Namen als funktionsstarke Lösungen gemacht, weshalb dieser Ratgeber beide Dienste etwas genauer beleuchten soll.

Alle Daten und Angaben haben den Stand vom April 2021.

Übersicht: ownCloud vs. Nextcloud

ownCloud

Nextcloud

Homepage

owncloud.com

nextcloud.com

Entwickler

ownCloud GmbH

Nextcloud GmbH

Veröffentlichungsjahr

2010

2016

Lizenz

Open Source / proprietär

Open Source

Support-Modelle

Standard, Enterprise

Basic, Standard, Premium

Clients für Cloud-Zugang

Windows, macOS, Linux, iOS, Android

Windows, macOS, Linux, iOS, Android,

Kostenpflichtige Features

ja

nein

Hosting auf eigenem/gemietetem Server möglich

ja

ja

Eingebaute Collaboration-Features

Kommentarfunktion, Zugriffsberechtigungen für geteilte Dateien und Ordner, Gast-Zugang

Kommentarfunktion und Echtzeit-Benachrichtigungen, Echtzeit-Dokumentenmanagement, Audio-/Video-Chat, Gast-Zugang, individuelle Workspaces

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ownCloud vs. Nextcloud: Vergleich der Open-Source-Clouds

Am 2. Juni 2016 verließ Frank Karlitschek, seines Zeichens Gründer von ownCloud, gemeinsam mit einem Großteil der Entwicklerschaft das finanziell schwächelnde ownCloud-Projekt. Das neu formierte Team veröffentlichte noch im selben Jahr eine eigene Cloud-Lösung, deren Fokus stärker auf Collaboration liegen sollte, unter dem Namen Nextcloud. Zu diesem Zweck wurde die Software in den vergangenen Jahren kontinuierlich erweitert – heute fasst die Plattform über 200 verschiedene Apps, die Features wie Echtzeitkommunikation, Aufgabenmanagement, Dokumenten-Editierung oder Mail-Verwaltung direkt in der eigenen Nextcloud-Umgebung ermöglichen.

Abseits der prekären finanziellen Lage haben insbesondere auch Unstimmigkeiten beim Thema Lizenzierung eine entscheidende Rolle bei der Trennung gespielt. Dieser Streitpunkt wird im Hauptunterscheidungsmerkmal beider Open-Source-Clouds deutlich: Während ownCloud-Nutzer einige Features mittlerweile ausschließlich in der kommerziell lizenzierten Enterprise-Edition nutzen können, sind sämtliche Nextcloud-Komponenten unter der freien AGPLv3-Lizenz verfügbar.

In welcher Hinsicht sich die beiden Cloud-Anwendungen außerdem unterscheiden und welche Features sie im Allgemeinen auszeichnen, darum geht es im Folgenden. Zunächst betrachten wir ownCloud und Nextcloud einzeln für sich, anschließend stellen wir die jeweiligen Vor- und Nachteile im direkten Vergleich heraus.

Tipp

Erweitern Sie Ihre IONOS-Serverlösung um Nextcloud Hosting, als Lösung für die Synchronisierung und Freigabe Ihrer Server-Daten.

ownCloud

Das ownCloud-Projekt wurde 2010 wie erwähnt von Frank Karlitschek ins Leben gerufen. Es sollte Nutzern eine freie Alternative zu kommerziellen Cloud-Diensten bieten. Der aus Deutschland stammende Software-Entwickler war zuvor in erster Linie als Mitglied der KDE-Community tätig, die sich der Entwicklung freier Software verschrieben hat. Das Herzstück von ownCloud ist die Server-Anwendung ownCloud X, die auf jedem beliebigen Server oder Webspace installierbar ist. Der benötigte Arbeits- und Festplattenspeicher ist stark von der Verwendung des Cloud-Servers abhängig. So sollte man die Ressourcen anhand von Kriterien wie der Nutzerzahl, Anzahl und Größe der gespeicherten Dateien und der allgemeinen Serveraktivität wählen.

Hinsichtlich zusätzlich benötigter Software machen die Hersteller für die aktuelle ownCloud-Version folgende Vorgaben:

ownCloud: Systemanforderungen

Betriebssystem

Ubuntu 16.04 und 18.04, Debian 8/9, SUSE Linux Enterprise Server 12 (SP 4) und 15, Red Hat Enterprise Linux/CentOS 7.5 und 8 (nur 64-Bit)

Datenbank

MySQL 8+, MariaDB 10+, Oracle 11 und 12, PostgreSQL 9 und 10, SQLite (nicht für Produktion!)

Webserver

Apache 2.4 (mit prefork-MPM-Modul und mod_php)

Skriptsprache

PHP 7.1+

Ist der ownCloud-Server installiert und eingerichtet – im Digital Guide gibt es eine Anleitung, wie eine ownCloud auf dem Raspberry Pi einrichtet werden kann – , können Dateien mithilfe des Desktop-Clients auf diesen hochgeladen werden. Zusätzlich zu kostenfreien Clients für macOS, Windows und Linux gibt es mobile Apps für Android und iOS, die für 79 Cent bzw. kostenlos im Google Play Store und Apple App Store zum Download bereitstehen. Mithilfe dieser Anwendungen erstellt der Nutzer der ownCloud sein eigenes lokales Verzeichnis, das sich anschließend jederzeit und von überall aus mit dem Cloud-Server synchronisieren lässt (vorausgesetzt, es besteht eine Internetverbindung). Dank Filesharing-Feature können Dateien außerdem mit anderen Nutzern (bei Bedarf passwortgeschützt) geteilt werden, sodass diese ebenfalls darauf zugreifen können.

Für Unternehmen bietet das ownCloud-Team wahlweise professionellen, kostenpflichtigen Support, wobei zwei verschiedene Abonnement-Modelle zur Verfügung stehen (Stand: April 2021): Die Standard Subscription enthält E-Mail-Support an Werktagen und kostet 3.000 Euro (für 50 Benutzer) bzw. 4.800 Euro (für 100 Benutzer) im Jahr. Dieses Support-Modell ist an die standardmäßige, freie AGPLv3-Lizenz gekoppelt, sodass alle Anpassungen an der Cloud-Software auch mit der Community geteilt werden. Mit der kostenintensiveren Enterprise Subscription, die 7.200 Euro (für 50 Benutzer) bzw. 11.520 Euro (für 100 Benutzer) pro Jahr kostet und mit der ownCloud Commercial License verknüpft ist, erhalten Firmen nicht nur globalen E-Mail- und Telefon-Support sondern auch Zugriff auf eine Reihe exklusiver Module, die einzig im Enterprise-Paket verfügbar sind. Darüber hinaus sind die Client-Apps für iOS und Android in diesem Paket kostenfrei.

ownCloud bietet Nutzern und Administratoren diverse Zusatzfeatures, die die Usability der Cloud-Plattform optimieren. Hier eine Übersicht:

ownCloud: Features

Aktivitäten-Stream

Der Aktivitäten-Stream bietet einen Überblick über sämtliche Aktionen der Cloud-Nutzer. Wird eine Datei hochgeladen, bearbeitet, gelöscht oder geteilt, wird dies in diesem Ereignisprotokoll automatisch verzeichnet.

Gruppen- und Rechtemanagement

Nutzer können Gruppen erstellen, um die Freigabe von Dateien für einen bestimmten Nutzerkreis zu vereinfachen. Zusätzlich lässt sich der Zugriff auf geteilte Inhalte selektiv beschränken (Löschen, Ändern, Erstellen, Teilen).

Upload-Chunking

Die Onlinespeicher-Software erlaubt es, Dateien vor dem Upload in kleinere Pakete („chunks“) zu splitten. Insbesondere bei großen Dateien (ownCloud unterstützt auch Größen über 4 GB) zahlt sich dieses Feature aus.

Gemeinsames Arbeiten an Office-Dokumenten

Dank Collabora Online für ownCloud (erfordert separate Installation, z. B. via Docker) lassen sich Office-Dokumente im Team direkt über das Web-Frontend des Cloud-Speicher-Dienstes bearbeiten. Dabei werden die Formate von Microsoft Office und LibreOffice unterstützt.

Versionierung und Sperrung von Dateien

Um Komplikationen beim Zugriff auf die gespeicherten Dateien zu verhindern, lassen sich diese jederzeit sperren. Zusätzlich sorgt ownCloud für eine Versionierung der Dateien, sodass frühere Versionen jederzeit wiederhergestellt werden können.

Impersonation

Administratoren können sich bei entsprechender Konfiguration des Cloud-Speichers als jeglicher Nutzer anmelden, um beispielsweise bei technischen Problemen zu helfen.

Hinzu kommen Funktionen, die über Apps aus dem ownCloud Marketplace hinzugefügt werden können. Enterprise-Nutzer haben darüber hinaus Zugriff auf exklusive Features wie die Volltextsuche, um Dateien, Ordner oder Datei-Inhalte schneller und einfacher zu finden, oder ein automatisiertes Datei-Handling (Workflow-Management). Außerdem ist es in der Enterprise-Ausführung möglich, das Design der Cloud-Oberfläche zu verändern und das eigene Branding einzubauen.

Komplettiert wird das ownCloud-Paket durch verschiedene Sicherheitsfeatures, wobei auch hier kleinere Unterschiede zwischen der klassischen, freien Variante und der Enterprise-Edition bestehen:

ownCloud: Sicherheit & Schutz

Standard

Enterprise

Serverseitige Verschlüsselung des primären Speichers (AES-256)

ja

ja

Zwei-Faktor-Authentifizierung

ja

ja

SAML/SSO-Authentifizierung

nein

ja

Virenscanner (ClamAV)

ja

ja

Automatische Datei-Integritätsprüfung

ja

ja

Datei-Firewall

nein

ja

Passwort-Regeln

ja

ja

Protokollierung von Logins/Logouts und Dateisystem-Operationen

nein

ja

Wer sich unsicher ist, ob er die Enterprise-Features für die eigene Cloud benötigt, kann diese zunächst 30 Tage lang testen. Dazu muss die Testversion lediglich per Kontaktformular angefordert werden. Der Download-Link wird anschließend zeitnah per E-Mail übermittelt.

ownCloud: Vorteile

ownCloud: Nachteile

Desktop-Clients und mobile Apps für alle gängigen Plattformen verfügbar

Updates erscheinen sehr unregelmäßig

Minimale Systemvoraussetzungen (Hard- und Software)

Erfolgsbilanz in puncto Sicherheit ist ausbaufähig (langsame Fehlerbehebung und Schwachstellen-Offenlegung)

Dank modularem Aufbau hochgradig erweiterbar (diverse Zusatz-Apps im eigenen Marketplace verfügbar)

Performance-Probleme bei vielen, kleinen Dateien

Nextcloud

Als Nextcloud 2016 zum ersten Mal als eigenständige Abspaltung von ownCloud veröffentlicht wurde, handelte es sich im Grunde genommen um die Open-Source-Edition der damaligen ownCloud-Version, der man lediglich ein neues Design verpasst hatte. Seitdem hat die Nextcloud GmbH, der sich neben Karlitschek auch andere ehemalige Entwickler des ownCloud-Projekts angeschlossen haben, die Umgestaltung der Software allerdings im Eiltempo vorangetrieben.

Die elementare Anwendung heißt Nextcloud-Server und kann auf nahezu allen Webspaces und Servern installiert werden. Ihre Hardware-Anforderungen sind wie bei ownCloud X von dem allgemeinen Server-Traffic, den Nutzerzahlen und der Zahl und Größe der gespeicherten Dateien abhängig. Das Entwicklerteam empfiehlt für einen stabilen Betrieb der Cloud mindestens 512 MB Arbeitsspeicher. Auch in Sachen Software-Voraussetzungen unterscheidet sich Nextcloud nicht wesentlich von seinem Vorgänger:

Nextcloud: Systemanforderungen

Betriebssystem

Ubuntu 18.04, Debian 10, SUSE Linux Enterprise Server 15, Red Hat Enterprise Linux 8, CentOS 8, Open SUSE Leap 42.1+

Datenbank

MySQL 5.6+, MariaDB 10.1+, Oracle 11g, PostgreSQL 9.5+, SQLite (nur für Testing und minimalistische Instanzen empfohlen)

Webserver

Apache 2.4 (mod_php, php-fpm), NGINX (mit PHP-FPM-Modul)

Skriptsprache

PHP 7.2+

Für den Upload von Dateien auf den fertig eingerichteten Nextcloud-Server stehen Desktop-Clients für alle gängigen Betriebssysteme zur Verfügung. Windows- und macOS-User finden die notwendigen Installationsdateien auf der Homepage des Open-Source-Programms, Linux-Anwender (openSUSE, Archlinux, Fedora, Ubuntu, Debian) sollten diese in der Paketverwaltung ihrer Distribution vorfinden. Für den Zugriff von mobilen Geräten stehen kostenfreie Apps für Android und iOS sowie eine 99 Cent teure Applikation für Windows Phones zur Verfügung. Die Clients ermöglichen es, einen oder mehrere lokale Ordner mit dem Server zu synchronisieren. Dank Dateimanager und Filesharing-Feature können alle gespeicherten Dateien leicht überblickt und mit anderen Server-Nutzern oder über öffentliche Links geteilt werden.

Hinweis

Im oberen Bereich der Dateiansicht präsentiert Nextcloud stets eine kleine Auswahl an Vorschlägen von Dateien, die Sie eventuell gerade suchen!

Wie erwähnt laufen sämtliche Nextcloud-Komponenten ausnahmslos unter der freien GNU-AGPLv3-Lizenz, da eine kommerzielle Lizenz nicht zur Philosophie der Entwickler passt. Kostenpflichtigen Profi-Support für Power-User hat die Nextcloud GmbH allerdings ebenfalls im Portfolio, wobei gleich zwischen drei verschiedenen Preismodellen gewählt werden kann (Stand März 2021):

  1. Basic: Das Basic-Paket, das 3.600 Euro (für 100 Benutzer) im Jahr kostet, beinhaltet – zusätzlich zum Support via E-Mail (innerhalb von 72 Stunden) und dem Nextcloud Knowledge Portal – eine Updatesicherheit für ein Jahr.

  2. Standard: Unterstützung von professionellen Entwicklern, Installations-Service, Telefon-Support (optinal) zu den offiziellen Geschäftszeiten sowie einen dreijährigen Update-Support erhält man im Standard-Abonnement für 6.500 Euro (für 100 Benutzer) pro Jahr.

  3. Premium: Wer zum Premium-Plan greift, zahlt jährlich 9.550 Euro (für 100 Benutzer) und erhält im Gegenzug Planungssicherheit für 10 Jahre, bis zu 24/7-Telefon-Support (optional) und Mail-Support und – sofern benötigt – Unterstützung bei der Skalierung des Cloud-Speichers.
Hinweis

In allen drei Nextcloud-Support-Paketen sind zusätzliche Preisstaffelungen für Nutzerzahlen von bis zu 10 Millionen verfügbar.

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Auch Nextcloud ist nicht einfach nur auf den Up- und Download von Dateien beschränkt, sondern mit verschiedenen Features ausgestattet, die sowohl einfachen Nutzern als auch organisierenden Administratoren zusätzliche Möglichkeiten eröffnen und die Dateispeicherung vereinfachen:

Nextcloud: Features

Workflow-Management

Workflow-Features wie eine Dateizugriffskontrolle oder eine automatische Dateierfassung helfen Administratoren dabei, die Kontrolle zu behalten. Auf Basis eines leicht konfigurierbaren Regelwerks können bestimmte Aktionen beispielsweise für eine festgelegte Nutzergruppe gesperrt werden. Auch automatische Benachrichtigungen im Chat (z. B. beim Datei-Upload) und eine PDF-Konvertierung zählen zu den Features.

Server-Monitoring

Nextcloud liefert einen Überblick über die Nutzeraktivitäten und informiert z. B. über vorgenommene Änderungen oder den Download freigegebener Dateien. Das Monitoring-Modul gibt zudem Informationen zur Performance und Stabilität des eigenen Cloud-Servers.

Gemeinsames Arbeiten an Office-Dokumenten

Anders als ownCloud hat Nextcloud Hub nativ Tools für das Echtzeit-Dokumentenmanagement integriert, um das gemeinsame Bearbeiten von Office-Dokumenten (LibreOffice/Microsoft Office) zu ermöglichen. Collabora Online lässt sich optional aber ebenfalls installieren.

Anpassbares Design (Branding)

Mithilfe der Theming-App lässt sich das Aussehen der eigenen Cloud modifizieren. Ohne Zusatzkosten können das eigene Logo eingebaut, ein anderes Hintergrundbild gewählt und Name und Slogan verändert werden.

Audio- und Video-Kommunikation

Zusätzlich zu den Speicher-Features offeriert Nextcloud auch Möglichkeiten, mit anderen Cloud-Nutzern und sogar externen Personen zu kommunizieren. Die notwendigen Direktverbindungen werden über die sichere WebRTC-Technologie aufgebaut.

Volltextsuche

In Kombination mit dem Indexierungs-Dienst Apache Solr oder Elasticsearch kann die Nextant-App dazu verwendet werden, eine Volltextsuche für den Cloud-Speicher einzurichten. Solr erfasst dabei u. a. Text-, PDF-, Bilder- und Audiodateien sowie Office-Dokumente (Microsoft Office und LibreOffice).

Collaboration

Workspaces geben Nextcloud-Nutzern die Möglichkeit, Ordner mit Notizen, To-do-Listen und anderem Kontext zu bestücken. Andere User können diese Informationen wiederum in Echtzeit bearbeiten oder beispielsweise als erledigt markieren. Zudem informiert das Dashboard über den Status anderer Nutzer: Sind diese online oder offline? Haben sie eine Datei geöffnet oder geben sie gerade eine Antwort auf einen hinterlassenen Kommentar?

Kontakt- und Zeitmanagement

Nextcloud bietet standardmäßig diverse Features für das Management von Kontakten und Terminen. Unter anderem sind ein Kalender, ein Kontaktverwaltungs-Tool sowie ein Mail-Client integriert.

Dank des modularen Aufbaus liegt eine der Stärken der Cloud-Plattform in ihrer hochgradigen Erweiterbarkeit: Über die Nextcloud-Apps lassen sich die verschiedensten Funktionen aus Bereichen wie „Integration“, „Multimedia“, Büro & Text“ oder „Authentifizierung & Autorisierung“ hinzufügen. Alle offiziell unterstützten Erweiterungen listet Nextcloud im eigenen App Store auf. Dort finden Nutzer nicht nur Dokumentationen und Download-Links für die mittlerweile über 200 verfügbaren Erweiterungen, sondern auch einen Guide für Entwickler, die eigene Module programmieren möchten.

Mindestens ebenso wichtig wie ein großes Arsenal an Zusatzfeatures ist die Sicherheit der Daten, die mithilfe der Software in den „Privat“-Clouds gespeichert werden. Deshalb gibt Nextcloud den Betreibern wirkungsvolle Werkzeuge an die Hand, die für einen bestmöglichen Schutz sorgen sollen:

Nextcloud: Sicherheit & Schutz

Serverseitige Verschlüsselung des primären Speichers (AES-256)

Zusätzlich zum standardmäßigen Datentransfer über SSL/TLS können sämtliche Informationen auf dem Server verschlüsselt werden.

Ende-zu-Ende-Verschlüsselung

Ab Version 13 ermöglicht Nextcloud die Speicherung und den Austausch von Dateien/Ordnern mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Die Codierung findet also bereits auf Seiten des Clients statt, während der Server die Daten zu keiner Zeit lesen kann.

Brute-Force-Schutz

Per Standard-Einstellung bietet Nextcloud Schutz vor Brute-Force-Angriffen.

Content Security Policy 3.0

Das Web-Interface der Open-Source-Cloud kann dank Content Security Policy 3.0 (CSP) abgesichert werden. Das HTTP-Sicherheitsfeature erlaubt es, serverseitige Regeln für den Zugriff auf die Dateien zu definieren.

Zwei-Faktor-Authentifizierung

Über die Kommandozeile können Administratoren die Zwei-Faktor-Authentifizierung für Nutzer aktivieren bzw. deaktivieren.

SAML/SSO-Authentifizierung

Nextcloud unterstützt außerdem die Markup-Sprache SAML und den Single-Sign-on (Einmalanmeldung).

Passwort-Regeln

Administratoren haben die Möglichkeit, Richtlinien für die Erstellung von Passwörtern (Login, Dateifreigabe) zu erstellen.

Um Nextcloud zu testen, muss man die Cloud-Software nicht heruntergeladen und installieren. Auf der Homepage können Interessierte ihre eigene Demo-Instanz des Onlinespeichers erzeugen und die hier beschriebenen Features 60 Minuten lang ausprobieren.

Nextcloud: Vorteile

Nextcloud: Nachteile

Design der Oberfläche lässt sich jederzeit und unkompliziert an die eigenen Vorstellungen anpassen

Im KMU-Bereich nur mit externem Hosting-Dienstleister zu empfehlen, da offizieller Support von Nextcloud erst ab 50 Nutzern verfügbar ist und das Community-Forum hierfür nicht ausreichend Unterstützung bietet

Standardmäßig aktivierter Brute-Force-Schutz und diverse andere Sicherheits-Features; lukratives Bug-Bounty-Programm (bis zu 10.000 $ Belohnung für Schwachstellenaufdeckung)

Nicht alle der verfügbaren Zusatz-Apps sind so hochwertig wie die Cloud-Lösung selbst; das Fehler- und Angriffspotenzial ist somit durch die Einbindung (die immer optional ist) leicht erhöht

Bietet neben Filesharing verschiedene weitere Collaboration-Features wie Audio- und Video-Unterhaltung

Performance-Probleme bei vielen, kleinen Dateien

Die wichtigsten Unterschiede zwischen ownCloud und Nextcloud

In vielen Punkten ist deutlich geworden, dass Nextcloud zwar keine gänzlich neue Software, in puncto Collaboration aber wesentlich ambitionierter als ownCloud konzipiert ist. Seit dem Release 2016 hat sich die einstige Abspaltung von einer einfachen Synchronisierungs- und Sharing-Lösung für Dateien zu einer erstklassigen Alternative zu Cloud-Suites wie Microsoft 365 entwickelt. Die Unterschiede in Sachen Dateispeicherung und Filesharing sind derweil nur gering.

Wichtige Unterscheidungsmerkmale fallen erst bei der Betrachtung der Zusatz- und Sicherheitsfeatures auf: Einerseits sorgt die Lizenzpolitik von ownCloud dafür, dass gewisse Komponenten wie die Volltextsuche, Workflow-Management oder Branding nur für die zahlende Enterprise-Kundschaft verfügbar sind. Nextcloud-Nutzer haben derartige Einschränkungen nicht, da lediglich Support und Update-Service extra kosten. Mit Features wie integriertem Echtzeit-Dokumentenmanagement oder Audio- und Videotelefonie hat Nextcloud den Vorgänger in Sachen Funktionsumfang ebenso schnell überflügelt wie in Sachen Sicherheit: Automatisch eingerichteter Brute-Force-Schutz, leicht einrichtbare Zwei-Faktor-Authentifizierung oder serverseitige Dateiverschlüsselung sind nur einige der zu nennenden Nextcloud-Sicherheitsfeatures.

Nextcloud-Lösungen von IONOS

Als Partner von Nextcloud spielt die Cloud-Collaboration-Software auch bei IONOS eine große Rolle: So erhalten Selbstständige, kleine und mittelständische Unternehmen mit der Nextcloud-App die passende Lösung, um die Anwendung direkt auf dem gemieteten Server zu installieren und für die eigenen Zwecke zu nutzen. Als Nutzer profitieren Sie dabei nicht nur von dem passenden Hardware- und Software-Grundgerüst (Voraussetzung ist ein Cloud-Server-Paket ab XS) und einer vereinfachten Installation und Einrichtung, sondern bleiben dank IONOS immer auch auf dem neuesten (Sicherheits-)Stand.

Wenn Sie einen eigenen Server mit Nextcloud als Cloud-Speicher-Lösung realisieren wollen, profitieren mit Managed Nextcloud von IONOS nicht nur von einem passenden Hardware-Konstrukt, sondern auch einer unkomplizierten „Ein-Klick“-Installation der Nextcloud-Software! 

Für größere Unternehmen (ab 50 Mitarbeitern) steht mit Nextcloud Hub hosted by IONOS ebenfalls das passende Angebot bereit: Interessenten können sich für diesen Service registrieren, um die Collaboration-Features der Open-Source-Anwendung im großen Stil in der eigenen Firma zu implementieren – ohne Begrenzungen in Sachen Speicherplatz und Nutzerzahl. IONOS hostet Ihre Nextcloud-Anwendungen dabei unter strengsten EU-Sicherheits- und Datenschutzbestimmungen, zu 100 Prozent DSGVO-konform und mit maximalem Schutz vor unbefugtem Zugriff von außen.